Zahnspange für Kinder: Kosten, Zuschüsse & Finanzierung 2025

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Thomas Meyer
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Kurzüberblick

Eltern stehen häufig vor der Frage, welche Kosten bei einer Zahnspange für Kinder entstehen und wie diese finanziert werden können. Je nach Art der Zahnspange, wie lose, feste oder unsichtbare Modelle wie Invisalign Teen, liegen die Kosten zwischen 600 und 8000 Euro. Bei medizinischer Notwendigkeit übernimmt die Krankenkasse 80 bis 90 Prozent der Kosten. Mit sorgfältiger Planung ist sogar eine vollständig kostenfreie Behandlung möglich. Dieser Ratgeber bietet alle Informationen zu Kosten, Zuschüssen, Zahnzusatzversicherungen und Steuertipps, um die Behandlung erschwinglich zu gestalten.

Inhaltsverzeichnis

  • Warum brauchen Kinder eine Zahnspange?
  • Was kostet eine Zahnspange für Kinder?
  • Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
  • Gibt es eine Möglichkeit, eine Zahnspange komplett kostenlos zu bekommen?
  • Welche Zusatzkosten kommen auf Eltern zu?
  • Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?
  • Zahnspangenkosten steuerlich absetzen
  • Schritt-für-Schritt-Anleitung: So werden die Kosten kontrolliert
  • Praktische Tipps: Finanzielle Planung für die Behandlung
  • FAQs: Häufige Fragen zu Kosten und Finanzierung
  • Fazit: Der Weg zur stressfreien Finanzierung

Warum brauchen Kinder eine Zahnspange?

Viele Kinder benötigen eine Zahnspange, um Fehlstellungen wie Kreuzbiss oder großen Überbiss zu korrigieren. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (Stand 2025) benötigen etwa 50 Prozent der Kinder zwischen 8 und 14 Jahren eine kieferorthopädische Behandlung. Die KIG-Einstufung (Kieferorthopädische Indikationsgruppe, Stufe 1–5) entscheidet, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Eine frühzeitige Planung hilft, die finanziellen Belastungen zu minimieren.

Was kostet eine Zahnspange für Kinder?

Die Kosten für eine Zahnspange variieren je nach Art, Behandlungsdauer und Material. Hier ist eine Übersicht basierend auf aktuellen Daten (Stand 2025, Quelle: Bundesverband der Kieferorthopäden):

Zahnspangenart – Kosten (ca.) – Krankenkassen-Zuschuss – Zusatzkosten

  • Lose Zahnspange: 600–1000 € | Bei KIG 3–5 (80–90 %) | 100–300 € (Diagnostik)
  • Feste Zahnspange (Standard): 2500–3500 € | Bei KIG 3–5 (80–90 %) | 400–1500 € (Keramik, Retainer)
  • Feste Zahnspange (Premium): bis 6000 € | Bei KIG 3–5 (80–90 %) | 500–2000 € (Modelle)
  • Unsichtbare Zahnspange (z. B. Invisalign Teen): bis 8000 € | selten (nur KIG 3–5) | 200–1500 € (Diagnostik)

Zum Beispiel kostet eine feste Zahnspange bei KIG 3 etwa 3000 Euro. Die Krankenkasse übernimmt 80 Prozent (2400 Euro), Eltern zahlen zunächst 600 Euro, die nach Behandlungsabschluss erstattet werden.

In Deutschland sind die Kosten oft niedriger als in Österreich oder der Schweiz. Behandlungen in der Türkei können günstiger sein, erfordern jedoch Reisekosten und Nachsorgeplanung.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt Kosten nur bei medizinischer Notwendigkeit, definiert durch die KIG-Einstufung (Stufe 1–5):

  • Bei KIG 3–5 (schwere Fehlstellungen wie Kreuzbiss oder großer Überbiss) werden 80 Prozent der Kosten übernommen, bei mehreren Kindern 90 Prozent. Die vorgestreckten 10 bis 20 Prozent werden nach Behandlungsabschluss zurückerstattet.
  • Bei KIG 1–2 liegt ebenfalls eine Zahnfehlstellung vor. Diese Fälle können für die Patienten dennoch medizinisch relevant sein, werden aber nicht als ausreichend schwer eingestuft, um von den Krankenkassen übernommen zu werden. Ein Beispiel: Eine sagittale Stufe von 6,0 mm gilt als KIG D2 (keine Kostenübernahme), ab 6,1 mm liegt KIG D4 vor und die Behandlung wird bezahlt. Es handelt sich also um eine abrechnungstechnische Grenze – nicht um die Aussage, dass eine Behandlung medizinisch unnötig wäre.

Eine Zweitmeinung kann sinnvoll sein, da nicht alle Kieferorthopäden die KIG-Stufe gleich bewerten. Laut AOK (Stand 2025) gibt es keine Zuschüsse, wenn die Behandlung abgebrochen wird.

Gibt es eine Möglichkeit, eine Zahnspange komplett kostenlos zu bekommen?

Eltern möchten oft wissen, ob eine Zahnspange für Kinder komplett kostenlos erhältlich ist. Unter bestimmten Bedingungen ist dies möglich:

  • Bei KIG 3–5 übernimmt die Krankenkasse 80 bis 90 Prozent der Kosten. Die vorgestreckten 10 bis 20 Prozent werden nach Behandlungsabschluss zurückerstattet, sodass keine Kosten entstehen, wenn auf Zusatzleistungen verzichtet wird.
  • Familien mit Sozialleistungen wie Hartz IV, Sozialhilfe oder Kinderzuschlag können beim Jobcenter die Übernahme von Eigenanteilen oder Zusatzkosten beantragen.
  • Eine rechtzeitig abgeschlossene Zahnzusatzversicherung kann Eigenanteile und Zusatzkosten (z. B. Invisalign) abdecken. Manche Tarife erstatten 100 Prozent.
  • Stiftungen wie Caritas oder Sozialdienste unterstützen einkommensschwache Familien in Ausnahmefällen.
  • Universitätskliniken wie die Charité Berlin bieten in seltenen Fällen kostenlose Behandlungen im Rahmen von Studien an.

Ohne medizinische Notwendigkeit (KIG 1–2) ist eine kostenlose Behandlung kaum möglich.

Welche Zusatzkosten kommen auf Eltern zu?

Selbst bei Kassenleistung fallen oft Zusatzkosten an:

  • Moderne Brackets wie Keramik: 400–1000 €
  • Retainer nach Behandlung: 200–1500 €
  • Diagnostik (3D-Röntgen, Modelle): 100–300 €
  • Pflegeprodukte pro Jahr: 50–200 €

Darüber hinaus sollte bedacht werden: Kassenleistungen sichern die Grundversorgung, sind aber nicht automatisch gleichwertig mit privat zugezahlten Varianten. Unterschiede bestehen bei Materialqualität, Behandlungsdauer, Komfort und Ergebnisstabilität. Bei reinem Kassenstandard hängt der Erfolg zudem stärker von der Eigenmitarbeit ab (z. B. Gummizüge regelmäßig einsetzen). Zuzahlungsgeräte wie ein Herbstscharnier können die Behandlung erleichtern, weil sie weniger Eigenaufwand erfordern.

Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?

Eine Zahnzusatzversicherung kann für Eltern sinnvoll sein, besonders wenn eine Behandlung absehbar ist. Ab 6–10 € monatlich deckt sie z. B.:

  • Eigenanteile bei KIG 3–5
  • Kosten für Behandlungen bei KIG 1–2
  • Zusatzleistungen wie Invisalign oder Retainer

Die Versicherung muss vor Behandlungsstart abgeschlossen werden, da Wartezeiten von ca. 8 Monaten üblich sind.

Zahnspangenkosten steuerlich absetzen

Zahnspangenkosten gelten als außergewöhnliche Belastungen in der Steuererklärung, wenn:

  • die Kosten von den Eltern selbst getragen werden,
  • die Belastung die zumutbare Eigenbelastung überschreitet.

Rechnungen sollten aufbewahrt werden. Ein Steuerberater kann helfen, die Kosten korrekt einzutragen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So werden die Kosten kontrolliert

  1. KIG-Einstufung prüfen lassen.
  2. Kostenvoranschläge von mindestens zwei Praxen einholen.
  3. Zweitmeinung einholen.
  4. Bei Sozialleistungen Unterstützung beantragen.
  5. Zahnzusatzversicherung rechtzeitig abschließen.
  6. Unterschiede zwischen Kassen- und Zusatzleistungen mit dem Kieferorthopäden besprechen.
  7. Rechnungen für die Steuererklärung aufbewahren.

Praktische Tipps: Finanzielle Planung für die Behandlung

  • Frühzeitig mit dem Kieferorthopäden über Kosten und Behandlungsvarianten sprechen.
  • Abwägen, welche Zusatzleistungen sinnvoll sind und welche nicht.
  • Zahnzusatzversicherung rechtzeitig abschließen.
  • Ratenzahlungen nutzen.
  • Alle Rechnungen sammeln und steuerlich geltend machen.

FAQs: Häufige Fragen zu Kosten und Finanzierung

Wie hoch sind die Kosten für eine Zahnspange für Kinder?
600–8000 €, je nach Art und Material.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Bei KIG 3–5, 80–90 %.

Kann eine Zahnspange komplett kostenlos sein?
Ja, bei KIG 3–5, Sozialleistungen oder Versicherung.

Welche Zusatzkosten fallen an?
Bis zu 2000 € (Brackets, Retainer, Diagnostik).

Lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?
Ja, sie deckt Eigenanteile und Zusatzleistungen.

Können Zahnspangenkosten steuerlich abgesetzt werden?
Ja, als außergewöhnliche Belastung.

Gibt es Unterstützung für einkommensschwache Familien?
Ja, durch Jobcenter, Sozialamt oder Stiftungen.

Fazit: Der Weg zur stressfreien Finanzierung

Eine Zahnspange für Kinder ist eine wichtige Investition in die Zahngesundheit, bringt aber finanzielle Herausforderungen mit sich. Mit guter Planung können Eltern die Kosten kontrollieren oder sogar ganz vermeiden. KIG-Einstufung prüfen, Sozialleistungen beantragen, eine Zahnzusatzversicherung nutzen und Steuervorteile einbeziehen sind entscheidende Schritte. Dabei sollte klar sein: Kassenleistungen bilden die Basis, doch Zusatzleistungen können Komfort, Geschwindigkeit und Behandlungsergebnis verbessern.