Freistellungsauftrag: Dein Schlüssel zu steuerfreien Kapitalerträgen

Ein Geldschein der durchgeschnitten wird und ein Icon für Steuern
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Thomas Meyer
Finanz- und Versicherungsmakler
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Freistellungsauftrag: Dein Schlüssel zu steuerfreien Kapitalerträgen

Wenn du Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder Gewinne aus Wertpapieren erzielst, kannst du mit einem Freistellungsauftrag einen Teil dieser Einkünfte steuerfrei behalten. Der Freistellungsauftrag ist ein einfaches, aber effektives Instrument, um Anleger zu entlasten und die Steuerlast zu reduzieren. In diesem Beitrag zeige ich dir alles, was du über den Freistellungsauftrag wissen musst, von der Einrichtung bis zur optimalen Nutzung.

Warum ein Freistellungsauftrag wichtig ist

Der Freistellungsauftrag ermöglicht es dir, Kapitalerträge bis zu einer bestimmten Grenze steuerfrei zu behalten. Ohne ihn wird die Abgeltungssteuer auf deine Erträge automatisch abgeführt – selbst wenn diese unterhalb des Freibetrags liegen. Mit einem korrekt eingerichteten Freistellungsauftrag sparst du Steuern und maximierst deine Rendite.

Die aktuellen Freibetragsgrenzen

  • 1.000 Euro pro Jahr für Einzelpersonen
  • 2.000 Euro pro Jahr für Ehepaare oder eingetragene Lebenspartnerschaften bei gemeinsamer Veranlagung

Alles, was über diese Beträge hinausgeht, unterliegt der Abgeltungssteuer von 25 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer.

Wie du den Freistellungsauftrag einrichtest

Ein Freistellungsauftrag ist schnell und einfach eingerichtet. Hier sind die Schritte:

1. Formular ausfüllen

  • Du kannst das Formular online oder vor Ort bei deiner Bank anfordern.
  • Gib an, wie viel von deinem Freibetrag du bei dieser Bank nutzen möchtest.

2. Einreichen

  • Reiche das unterschriebene Formular bei deiner Bank ein. Dies kann oft direkt im Online-Banking erledigt werden.

3. Aktivierung

  • Deine Bank setzt den Freistellungsauftrag umgehend um, und deine Kapitalerträge bleiben bis zur Freibetragsgrenze steuerfrei.

Wie du den Freibetrag optimal nutzt

Hast du mehrere Konten oder Depots bei verschiedenen Banken? Dann kannst du den Freibetrag aufteilen. Zum Beispiel kannst du 500 Euro bei Bank A und 500 Euro bei Bank B nutzen. Wichtig ist, dass die Gesamtsumme aller Freistellungsaufträge den Höchstbetrag von 1.000 Euro (oder 2.000 Euro bei Ehepaaren) nicht überschreitet.

Tipp für mehr Übersicht

Notiere dir, wie viel Freibetrag du bei welcher Bank eingerichtet hast. So behältst du den Überblick und kannst Änderungen in Zukunft leichter umsetzen.

Welche Kapitalerträge fallen unter den Freistellungsauftrag?

Ein Freistellungsauftrag gilt für viele Arten von Kapitalerträgen, darunter:

  • Zinsen: Von Sparbüchern, Tagesgeld- oder Festgeldkonten.
  • Dividenden: Aus Aktien oder Fonds.
  • Kursgewinne: Beim Verkauf von Wertpapieren.
  • Erträge aus Investmentfonds: Sowohl thesaurierende als auch ausschüttende Fonds.
  • Zinsen aus Privatdarlehen.

Nicht darunter fallen Einnahmen aus Immobilien oder privaten Verkäufen von Sachwerten.

Was passiert ohne Freistellungsauftrag?

Wenn du keinen Freistellungsauftrag einrichtest, wird die Abgeltungssteuer automatisch auf alle Kapitalerträge erhoben – selbst wenn sie unterhalb des Freibetrags liegen.

Steuern zurückholen

Zu viel gezahlte Steuern kannst du in deiner Einkommensteuererklärung angeben. Das Finanzamt prüft, ob dein Freibetrag noch nicht ausgeschöpft wurde, und erstattet dir die zu viel gezahlten Steuern.

Die Entwicklung des Freistellungsauftrags

Der Freibetrag wurde zuletzt 2023 erhöht:

  • Vorher: 801 Euro für Einzelpersonen, 1.602 Euro für Ehepaare.
  • Jetzt: 1.000 Euro bzw. 2.000 Euro.

Diese Anpassung soll Anleger entlasten, vor allem angesichts steigender Kapitalerträge und Inflation. Dennoch gibt es Diskussionen über eine weitere Erhöhung in der Zukunft.

Faktoren, die du beachten solltest

1. Überschreitung vermeiden

Die Gesamtsumme deiner Freistellungsaufträge darf den Höchstbetrag nicht überschreiten. Andernfalls können Bußgelder oder steuerliche Nachzahlungen drohen.

2. Anpassungen bei Ehepaaren

Ehepaare können den doppelten Freibetrag flexibel auf beide Partner verteilen. So könnt ihr gemeinsam eure Steuerlast optimieren.

3. Regelmäßige Überprüfung

Überprüfe deine Freistellungsaufträge jährlich. Wenn du neue Konten eröffnest oder deine Erträge steigen, solltest du den Freibetrag anpassen.

Vorteile eines Freistellungsauftrags

  • Steuerfreiheit: Kapitalerträge bleiben bis zur Freibetragsgrenze steuerfrei.
  • Einfache Einrichtung: Schnell und unkompliziert bei deiner Bank möglich.
  • Flexibilität: Aufteilung auf mehrere Banken ist möglich.
  • Rückerstattung: Zu viel gezahlte Steuern kannst du über die Steuererklärung zurückholen.

Fazit: Nutze deinen Freistellungsauftrag clever

Ein Freistellungsauftrag ist ein einfaches und effektives Werkzeug, um deine Steuerlast zu senken und mehr aus deinen Kapitalerträgen herauszuholen. Egal, ob du Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne erzielst – der Freibetrag schützt deine ersten 1.000 Euro vor der Abgeltungssteuer und hilft dir, deine Rendite zu maximieren.

Richte noch heute deinen Freistellungsauftrag ein und überprüfe ihn regelmäßig, um von den steuerlichen Vorteilen optimal zu profitieren. Es ist ein kleiner Schritt, der dir langfristig bares Geld spart.