Wenn du Kapitalerträge wie Zinsen, Dividenden oder Gewinne aus Wertpapieren erzielst, kannst du mit einem Freistellungsauftrag einen Teil dieser Einkünfte steuerfrei behalten. Der Freistellungsauftrag ist ein einfaches, aber effektives Instrument, um Anleger zu entlasten und die Steuerlast zu reduzieren. In diesem Beitrag zeige ich dir alles, was du über den Freistellungsauftrag wissen musst, von der Einrichtung bis zur optimalen Nutzung.
Der Freistellungsauftrag ermöglicht es dir, Kapitalerträge bis zu einer bestimmten Grenze steuerfrei zu behalten. Ohne ihn wird die Abgeltungssteuer auf deine Erträge automatisch abgeführt – selbst wenn diese unterhalb des Freibetrags liegen. Mit einem korrekt eingerichteten Freistellungsauftrag sparst du Steuern und maximierst deine Rendite.
Alles, was über diese Beträge hinausgeht, unterliegt der Abgeltungssteuer von 25 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer.
Ein Freistellungsauftrag ist schnell und einfach eingerichtet. Hier sind die Schritte:
Hast du mehrere Konten oder Depots bei verschiedenen Banken? Dann kannst du den Freibetrag aufteilen. Zum Beispiel kannst du 500 Euro bei Bank A und 500 Euro bei Bank B nutzen. Wichtig ist, dass die Gesamtsumme aller Freistellungsaufträge den Höchstbetrag von 1.000 Euro (oder 2.000 Euro bei Ehepaaren) nicht überschreitet.
Notiere dir, wie viel Freibetrag du bei welcher Bank eingerichtet hast. So behältst du den Überblick und kannst Änderungen in Zukunft leichter umsetzen.
Ein Freistellungsauftrag gilt für viele Arten von Kapitalerträgen, darunter:
Nicht darunter fallen Einnahmen aus Immobilien oder privaten Verkäufen von Sachwerten.
Wenn du keinen Freistellungsauftrag einrichtest, wird die Abgeltungssteuer automatisch auf alle Kapitalerträge erhoben – selbst wenn sie unterhalb des Freibetrags liegen.
Zu viel gezahlte Steuern kannst du in deiner Einkommensteuererklärung angeben. Das Finanzamt prüft, ob dein Freibetrag noch nicht ausgeschöpft wurde, und erstattet dir die zu viel gezahlten Steuern.
Der Freibetrag wurde zuletzt 2023 erhöht:
Diese Anpassung soll Anleger entlasten, vor allem angesichts steigender Kapitalerträge und Inflation. Dennoch gibt es Diskussionen über eine weitere Erhöhung in der Zukunft.
Die Gesamtsumme deiner Freistellungsaufträge darf den Höchstbetrag nicht überschreiten. Andernfalls können Bußgelder oder steuerliche Nachzahlungen drohen.
Ehepaare können den doppelten Freibetrag flexibel auf beide Partner verteilen. So könnt ihr gemeinsam eure Steuerlast optimieren.
Überprüfe deine Freistellungsaufträge jährlich. Wenn du neue Konten eröffnest oder deine Erträge steigen, solltest du den Freibetrag anpassen.
Ein Freistellungsauftrag ist ein einfaches und effektives Werkzeug, um deine Steuerlast zu senken und mehr aus deinen Kapitalerträgen herauszuholen. Egal, ob du Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne erzielst – der Freibetrag schützt deine ersten 1.000 Euro vor der Abgeltungssteuer und hilft dir, deine Rendite zu maximieren.
Richte noch heute deinen Freistellungsauftrag ein und überprüfe ihn regelmäßig, um von den steuerlichen Vorteilen optimal zu profitieren. Es ist ein kleiner Schritt, der dir langfristig bares Geld spart.